Crème de Cassis: Fruchtig, beerig, süß!

Kaum ein Frucht­li­kör ist so viel­sei­tig wie Crè­me de Cas­sis. Die dick­flüs­si­ge Tex­tur und der inten­si­ve Geschmack nach schwar­zen Johan­nis­bee­ren machen ihn zur idea­len Kom­po­nen­te für fruch­ti­ge Cock­tails. Aber auch in zahl­rei­chen Süß­spei­sen und herz­haf­ten Sau­cen fin­det er oft Verwendung.

Der wohl bekann­tes­te Ver­tre­ter die­ser Spi­ri­tuo­se ist Cas­sis­sée Crè­me de Cas­sis de Dijon. Er zeich­net sich durch einen beson­ders hohen Stan­dard bei der Roh­stoff­aus­wahl und Her­stel­lung aus. Der hohe Fruch­t­an­teil und sein damit ver­bun­den auf­fal­lend reich­hal­ti­ges Aro­ma machen ihn für mich zur per­fek­ten Cock­tail­zu­tat. Er schmeckt aber auch her­vor­ra­gend pur, auf Eis oder mit Tonic. Ent­spre­chend emp­feh­le ich Cas­sis­sée auch für die fol­gen­den Rezepte.

Cassissée mit Tonic

Weil Crè­me de Cas­sis von Haus aus sehr süß ist, emp­fiehlt sich ein eher kräf­ti­ges oder tro­cke­nes Tonic Water als Gegen­spie­ler. Die bes­ten Erfah­run­gen habe ich mit Tho­mas Hen­ry Tonic Water gemacht, aber auch ein Fever-Tree Natu­ral­ly Light Tonic Water macht eine gute Figur.

Sea of Cortez

In die­sem Cock­tail ver­eint sich das wür­zi­ge Aga­ven­aro­ma von Tequi­la mit der Fruch­tig­keit der Johan­nis­bee­re zu einem Cock­tail, der zwar eher auf der süßen Sei­te ist, aber kei­nes­falls kleb­rig wirkt. Per­fekt geeig­net ist hier Olme­ca Repo­s­a­do, aber auch Sau­za Hor­n­i­dos passt sehr gut. Und wem der ver­wen­de­te Grand Mar­nier auf Cognac­ba­sis zu wuch­tig ist, der kann auch Coin­treau verwenden.

  • 4,5 cl Tequi­la, am bes­ten Olme­ca Reposado
  • 1 cl Grand Mar­nier oder Cointreau
  • 2,5 cl Crè­me de Cas­sis, am bes­ten Cassissée
  • 3 cl Limettensaft

Alle Zuta­ten mit viel Eis schüt­teln und in ein mit Eis­wür­feln oder grob zer­sto­ße­nem Eis gefüll­tes, vor­ge­kühl­tes Dou­ble-Old-Fashio­ned-Glas dop­pelt absei­hen. Ich ver­wen­de am liebs­ten ein Hob­star-Glas von Lib­bey. Mit einer Limet­ten­schei­be garnieren.

Kir Royal

Felix Kir, ein Bür­ger­meis­ter von Dijon, mach­te das Getränk aus Cas­sis­sée und Weiß­wein zum offi­zi­el­len Getränk die­ser Regi­on. Ihm zu Ehren trägt es den Namen Kir. Ersetzt man den Weiß­wein mit Cid­re, erhält man einen Kir Bre­ton, wie er in der Bre­ta­gne getrun­ken wird. Mischt man Crè­me de Cas­sis schließ­lich mit Cham­pa­gner, erhält man den welt­be­rühm­ten Kir Royal.

  • 1 Teil Crè­me de Cas­sis, am bes­ten Cassissée
  • 9 Tei­le Cam­pa­gner oder tro­cke­ner Sekt

Den Likör ins Glas geben und mit gut gekühl­tem Cham­pa­gner oder Sekt auf­fül­len. Weil der Cas­sis­sée größ­ten­teils im unte­ren Bereich des Gla­ses bleibt, wird das Getränk mit jedem Schluck fruch­ti­ger und intensiver.

Parisian Martini

Die bee­ri­ge Mar­ti­ni­va­ri­an­te eig­net sich beson­ders für all die, denen ein her­kömm­li­cher Mar­ti­ni zu tro­cken ist. Es kur­sie­ren unter­schied­li­che Mischungs­ver­hält­nis­se, so z. B. die aus dem Savoy Cock­tail Book. Dort wer­den die drei Zuta­ten zu glei­chen Tei­len ver­mischt. Zeit­ge­mä­ßer fin­de ich aber die­ses hier:

  • 6 cl Gin, z. B. Tan­quer­ay No. Ten
  • 3 cl tro­cke­ner Wer­mut, z. B. Noil­ly Prat
  • 2 cl Crè­me de Cas­sis, am bes­ten Cassissée

Alle Zuta­ten mit reich­lich Eis ver­rüh­ren und in ein vor­ge­kühl­tes Mar­ti­niglas absei­hen. Mit Zitro­nen­spi­ra­le oder ‑zes­te garnieren.

 

Viel­sei­tig, lecker und mit unter zehn Euro auch noch unver­schämt güns­tig – Cas­sis­sée soll­te in kei­ner Haus­bar fehlen!

 


Foto: André Kör­ner & Made­lei­ne Schreck

Madeleine Schreck

Vor zwei Jahren habe ich begonnen, mich ernsthaft mit Cocktails zu beschäftigen. Seitdem habe ich nach und nach die Türen zu immer neuen Geschmackswelten aufgestoßen. Diese Erfahrungen möchte ich mit euch teilen.

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