GoldÂfarÂben bis braun, reich an komÂpleÂxen AroÂmen: Das ist Falernum.
Der süße Rum-Sirup verÂleiht CockÂtails eine kräfÂtiÂge WürÂze und viel TiefÂgang. FalerÂnum finÂdet daher häuÂfig in Tiki-Drinks VerÂwenÂdung, längst ist es aber auch in andeÂren BereiÂchen der BarÂkulÂtur angeÂkomÂmen. MehÂreÂre HerÂstelÂler bieÂten FalerÂnum an, erhältÂlich sind auch ProÂdukÂte ohne AlkoÂhol. WelÂchen Sinn das auch immer machen mag.
Das richtige Falernum
Da ich ein bekenÂnenÂder Fan von Tiki-CockÂtails bin, habe ich meiÂne ersÂten ErfahÂrunÂgen mit gekaufÂtem FalerÂnum, z. B. GolÂden FalerÂnum von The BitÂter Truth, gemacht. Die AroÂmen waren dort zwar ausÂgeÂwoÂgen und durchÂaus interÂesÂsant, jedoch fehlÂte mir immer etwas die IntenÂsiÂtät des Geschmacks. HänÂgenÂgeÂblieÂben bin ich dann bei einem Rezept von Klaus St. RaiÂner aus seiÂnem Buch CockÂtails – Die Kunst perÂfekÂte Drinks zu mixen. SeitÂdem stelÂle ich mein FalerÂnum selbst her.
Es war genau das, was ich gesucht hatÂte. Der intenÂsiÂve Duft, die tief goldÂbrauÂne FarÂbe, die dickÂflüsÂsiÂge, leicht trüÂbe TexÂtur und nicht zuletzt der voluÂmiÂnöÂse, natürÂliÂche Geschmack machen dieÂses FalerÂnum zu etwas ganz Besonderem.
Wer die BefürchÂtung hat, es könÂne sich hierÂbei nur um eine süße, papÂpiÂge ZuckerÂbrüÂhe hanÂdeln, den kann ich übriÂgens beruÂhiÂgen: Zu den verÂschieÂdeÂnen GewürÂzen geselÂlen sich auch friÂsche AroÂmen von IngÂwer, ZitroÂnen- und OranÂgenÂschaÂlen. Das macht den Sirup zu einem ausÂgeÂwoÂgeÂnen Geschmackserlebnis.
Falernum zum Selbermachen
Ich würÂde dieÂse VariÂanÂte jederÂzeit den gekaufÂten vorÂzieÂhen. Das Rezept wirkt zwar etwas aufÂwänÂdig, lohnt sich aber.
- 1 ZimtÂstanÂge
- 8 KafÂfeeÂbohÂnen
- 4 KarÂdaÂmom-KapÂseln
- 6 PimentÂkörÂner
- 2 Stück Sternanis
- ½ TonÂkÂabohÂne, gerieben
- ¼ MusÂkatÂnuss, gerieben
- 2 VanilÂleÂschoÂten, klein geschnitten
- 1 PriÂse Meersalz
- 1 PriÂse schwarÂzer Pfeffer
- 200 g IngÂwer, geschält und fein gehackt
- ZesÂte von 2 Bio-Orangen
- ZesÂte von 2 Bio-Zitronen
- 600 ml Myers’s Rum
- 600 ml Wasser
- 1 kg Zucker
Alle GewürÂze bis auf die VanilÂle mit HilÂfe eines MörÂsers zerÂkleiÂnern. Die ZesÂten zusamÂmen mit dem IngÂwer, den GewürÂzen und der VanilÂle in einen Topf geben und bei mittÂleÂrer HitÂze anrösÂten. Schon jetzt breiÂtet sich tolÂler Geruch in eurer Küche aus, den man mit »WeihÂnachÂten in der KariÂbik« beschreiÂben kann.
Nun wird der Zucker hinÂzuÂgeÂben und unter geleÂgentÂliÂchem RühÂren karaÂmelÂliÂsiert. Im Anschluss vorÂsichÂtig mit Rum und WasÂser ablöÂschen und etwa 10 MinuÂten köcheln lassen.
Nach dem AbkühÂlen durch ein feiÂnes Sieb filÂtern. In eine sauÂbeÂre FlaÂsche abfülÂlen und kalt stelÂlen. Der Sirup sollÂte am besÂten im KühlÂschrank gelaÂgert werÂden, so hält er sich mehÂreÂre Monate.
Das selbstÂgeÂmachÂte FalerÂnum kann man dann direkt in einem leckeÂren CockÂtail verwenden.
Corn n’ Oil
Ein CockÂtail, der seiÂnen Ursprung auf der KariÂbikÂinÂsel BarÂbaÂdos hat. Es ist, verÂeinÂfacht gesagt, ein HybriÂde aus einem Rum Old FashioÂned und einem Rum Sour. Der FalerÂnum dient der Süße des Drinks und verÂleiht ihm zusätzÂlich WürÂze und TiefÂgang. Ein ausÂgeÂwoÂgeÂner Drink, in dem man die KariÂbik förmÂlich schmeÂcken kann.
- 5 cl dunkÂler Rum, z. B. BruÂgal AñeÂjo, noch besÂser BotuÂcal ReserÂva Exclusiva
- 2 cl FalerÂnum, am besÂten selbstgemacht
- 1,5 cl Limettensaft
- 2 SpritÂzer AroÂmaÂtic BitÂters, z. B. JerÂry ThoÂmas Own DecanÂter BitÂters von The BitÂter Truth
Alle ZutaÂten in ein vorÂgeÂkühlÂtes, mit reichtÂlich Eis gefüllÂtes DouÂble-Old-FashioÂned-Glas geben und verÂrühÂren. Wer möchÂte kann eine kleiÂne LimetÂtenÂspalÂte oder ‑zesÂte über dem Drink ausÂpresÂsen und mit ins Glas geben.
Bronx Cheer
Der AusÂdruck Bronx Cheer bedeuÂtet soviel wie »jemanÂden verÂächtÂlich ausÂpfeiÂfen«, und da blowing a raspberÂry eine ähnÂliÂche BedeuÂtung hat, entÂstand so verÂmutÂlich der Name dieÂses Drinks mit Himbeersirup.
Manch einer wird sich wunÂdern, was Rye WhisÂkey in einem Tiki-Drink verÂloÂren hat. In KomÂbiÂnaÂtiÂon mit den andeÂren ZutaÂten entÂsteht jedoch ein zimtÂig-fruchÂtiÂges GesamtÂaroÂma, das man so nicht erwarÂtet hätte.
- 4 cl Rye WhisÂkey, am besÂten Jim Beam Rye
- 2 cl Limettensaft
- 1,5 cl FalerÂnum, am besÂten selbstgemacht
- 1,5 cl HimÂbeerÂsiÂrup, z. B. von d’Arbo
Alle ZutaÂten mit viel Eis schütÂteln und in ein gekühlÂtes, mit zerÂstoÂßeÂnem Eis gefüllÂtes DouÂble-Old-FashioÂned-Glas abseiÂhen. Als DekoÂraÂtiÂon empÂfiehlt sich eine LimetÂtenÂscheiÂbe und/oder Himbeeren.
WirkÂlich spaÂren kann man mit selbstÂgeÂmachÂtem FalerÂnum nicht. Dafür bekommt man aber einen ausÂgeÂwoÂgeÂnen, fruchÂtig-kräfÂtiÂgen Rum-Sirup mit dem ich schon den ein oder andeÂren beeinÂdruÂcken konnte.
GolÂden FalerÂnum wurÂde mir freundÂliÂcherÂweiÂse von The BitÂter Truth zur VerÂfüÂgung gestellt.
Mein GeschmacksÂsinn wurÂde dadurch jedoch nicht beeinflusst.
Foto: NicoÂlai Brunn