Gutes darf auch aus der RegiÂon komÂmen. »Es muss nicht immer Bier aus MexiÂko oder Wein aus AusÂtraÂliÂen sein« – DieÂsen Ansatz verÂfolgt Peter GemeinÂhardt aus ÜberÂzeuÂgung. Der motiÂvierÂte AschafÂfenÂburÂger führt einiÂge der ältesÂten GastÂhäuÂser der RegiÂon, betreibt einen eigeÂnen WeinÂberg und entÂwiÂckelt BierÂspeÂziaÂliÂtäÂten wie das PomÂpeÂjaÂnus. Da war der GedanÂke nicht abweÂgig, einen Gin zu entÂwerÂfen, der den SpesÂsart würÂdig repräsentiert.
Der DonÂkey 69 kommt in einer eher unspekÂtaÂkuÂläÂren BügelÂverÂschluss-FlaÂsche mit einÂfaÂchem EtiÂkett daher, was meiÂne ErwarÂtunÂgen relaÂtiv niedÂrig hielt. Ein fröhÂlich dreinÂbliÂckenÂder Esel prangt darÂauf, in AnlehÂnung an den EselsÂweg im SpesÂsart. Ein bedeuÂtenÂder StreÂckenÂabÂschnitt dieÂses hisÂtoÂriÂschen HanÂdelsÂpfaÂdes ist 69 KiloÂmeÂter lang, und so entÂstand dann der Name DonÂkey 69. Ob es sich auch um eine PerÂsiÂflaÂge einer andeÂren GinÂmarÂke hanÂdeln könnÂte, darf jeder für sich entscheiden.
SpanÂnend wird es, wenn man die FarÂbe des Gins entÂdeckt. Er verÂdankt sie einem getoasÂteÂten SpesÂsart-Eichen-KlötzÂchen, das auf dem FlaÂschenÂboÂden schlumÂmert und ein durchÂaus schmeckÂbaÂres AroÂma abgibt.
Die richÂtiÂge ÜberÂraÂschung kommt aber, wenn man die FlaÂsche öffnet.
Geschmack und passende Tonics
Pur kam mir der DonÂkey 69 im ersÂten Moment gar nicht wie ein Gin vor, und das stört nicht einÂmal. Ohne spürÂbaÂres BrenÂnen kommt er sehr kräuÂterÂgeÂlaÂden und intenÂsiv-würÂzig daher, bieÂtet aber auch eine gewisÂse Süße. Erst im zweiÂten Moment nimmt man eine deutÂliÂche WacholÂderÂnoÂte wahr. AufÂgrund seiÂner präÂsenÂten NadelÂaroÂmen und des ikoÂniÂschen EichenÂklötzÂchens würÂde ich den DonÂkey 69 am ehesÂten als angeÂnehm walÂdig bezeichnen.
Als Gin&Tonic gefällt er mir am besÂten mit ThoÂmas HenÂry Tonic Water, hier komÂmen alle AroÂmen perÂfekt zur GelÂtung, es entÂsteht ein runÂdes Geschmackserlebnis.
Auch mit Fentiman’s PreÂmiÂum Indian Tonic Water weiß der Gin aus dem SpesÂsart zu überÂzeuÂgen. Man bekommt einen noch etwas friÂscheÂren, zitrusÂbeÂtonÂteÂren Drink.
NadeÂliÂge Gins pasÂsen erfahÂrungsÂgeÂmäß gut zu SchwarzÂwald-SpruÂdel Tonic Water. Wenig überÂraÂschend, dass DonÂkey 69 hier keiÂne AusÂnahÂme macht. Das Tonic hebt die Süße des Gins noch etwas an und fügt sich geschmackÂlich sehr gut ein.
Auch Fever-Tree Indian Tonic Water funkÂtioÂniert mit dem Gin aus dem SpesÂsart. Ich würÂde die andeÂren drei KomÂbiÂnaÂtioÂnen jedoch jederÂzeit vorÂzieÂhen, da mit Fever-Tree das GesamtÂbild einÂfach nicht ganz so rund und ausÂgeÂwoÂgen erscheint.
Spessart Mule
Das Rezept für dieÂse Gin-Gin-Mule-AbwandÂlung wurÂde inspiÂriert von Dirk JansÂsen aus der 30Leut′-Bar in AschafÂfenÂburg. Das offiÂziÂelÂle Rezept habe ich etwas angeÂpasst, sodass es wie in seiÂner Bar schmeckt.
Als GinÂger Beer sollÂte man GoldÂberg IntenÂse GinÂger auf jeden Fall ThoÂmas HenÂry SpiÂcy GinÂger vorÂzieÂhen, weil es die AroÂmen des Gins nicht so stark überÂlaÂgert. Ich perÂsönÂlich finÂde den Drink mit etwas weniÂger, also eher 10 cl, GinÂger Beer besÂser, aber das ist jedem selbst überlassen.
- 5 cl DonÂkey 69 Gin
- 1,5 cl Limettensaft
- 10 – 15 cl GinÂger Beer, am besÂten GoldÂberg IntenÂse Ginger
- GurÂkenÂscheiÂben oder ‑streiÂfen
Gin und LimetÂtenÂsaft mit Eis in einem KupÂferÂbeÂcher verÂrühÂren. AlterÂnaÂtiv mit Eis schütÂteln und in eine KupÂferÂtasÂse mit Eis gieÂßen. Mit dem GinÂger Beer aufÂfülÂlen und mit GurÂkenÂscheiÂben oder ‑streiÂfen garÂnieÂren. Mit TrinkÂhalm servieren.
Der unscheinÂbaÂre DonÂkey 69 ist ein hochÂwerÂtiÂger, überÂzeuÂgenÂder Gin, der sich keiÂnesÂfalls verÂsteÂcken muss. Wer in AschafÂfenÂburg ist, sollÂte sich direkt eine FlaÂsche mitÂnehÂmen, z. B. im Hotel WilÂder Mann.
→ HändÂlerÂverÂzeichÂnis der Bachgau-Destille
DonÂkey 69 Gin wurÂde mir freundÂliÂcherÂweiÂse von Peter GemeinÂhardt zur VerÂfüÂgung gestellt. Mein GeschmacksÂsinn wurÂde dadurch jedoch nicht beeinflusst.
Foto: André KörÂner