Gin aus dem Spessart: Spessart Dry Gin

Nach­dem ich nun schon die ver­schie­dens­ten Gins aus mei­ner Hei­mat­re­gi­on pro­bie­ren durf­te, wer­de ich immer noch über­rascht von Destil­la­ten, die in ganz beson­de­re Rich­tun­gen gehen. So erging es mir auch beim Spes­sart Dry Gin.

Gebrannt wird er von der Obst­bren­ne­rei Staab in Par­ten­stein, die neben Gin auch Absinth, Wod­ka und ver­schie­de­ne prä­mier­te Obst­brän­de und Likö­re herstellt.

Geschmack

In der Nase wirkt der Gin wür­zig und recht erdig. Ich ent­de­cke Aro­men von Mus­kat, Zimt und Man­deln. Eine Alko­hol­no­te neh­me ich kaum wahr.

Am Gau­men set­zen sich die Man­del- und Mus­kat-Ein­drü­cke fort, unter­malt von einer mit­tel­star­ken Wachol­der­no­te. Kräu­ter­nu­an­cen schwin­gen mit, und bei­na­he glau­be ich, leich­te Trüf­fel­aro­men zu ent­de­cken. Zitrus­tö­ne neh­me ich kaum wahr, dafür aber im Nach­klang eine gewis­se Fruch­tig­keit von Brom­bee­ren oder Johan­nis­bee­ren. Die 45 Volu­men­pro­zent Alko­hol wir­ken auch im Mund recht har­mo­nisch eingebunden.

Passende Tonics

Der Spes­sart Dry Gin funk­tio­niert mit einer Viel­zahl an Tonics.

Am bes­ten gefällt er mir mit Fever-Tree Indian Tonic Water. Das Tonic ist mir zwar mitt­ler­wei­le für die meis­ten Gin&Tonics zu sau­er, aber gera­de die­se Säu­re passt her­vor­ra­gend zu den erdig-wür­zi­gen Nuan­cen des Gins.

Mit Tho­mas Hen­ry Tonic Water wird der Gin&Tonic etwas flo­ra­ler, bleibt aber würzig.

Auch Aqua Mona­co Tonic Water passt gut zum Spes­sart Dry Gin, auch hier erhält man einen run­den Drink, der sehr erdig und wür­zig ist.

Mit Gold­berg Tonic Water hin­ge­gen wird der Drink ein wenig fla­cher, wirkt aber fruch­tig. Aus­ser­dem ent­de­cke ich hier bei­na­he teei­ge Nuancen.

Spessart Blossom

Die­se Abwand­lung des cre­mi­gen, rosa­far­be­nen Magno­lia Blossom ist ein her­vor­ra­gen­der After Din­ner Cock­tail. Spes­sart Dry Gin bringt genau das rich­ti­ge Aro­men­pro­fil mit, um dem Drink Wür­ze und den nöti­gen Tief­gang zu ver­lei­hen. Ich habe die Mischungs­ver­hält­nis­se des Magno­lia-Blossom-Rezep­tes etwas ange­passt. So wird ein run­der Cock­tail daraus.

  • 6 cl Spes­sart Dry Gin
  • 1 cl Gre­na­dine, z. B. von Monin
  • 2 cl Zitronensaft
  • 3 cl Sahne

Alle Zuta­ten mit reich­lich Eis kräf­tig schüt­teln und in ein vor­ge­kühl­tes Cou­pet­te-Glas dop­pelt absei­hen. Nach Wunsch mit einer ess­ba­ren Blü­te dekorieren.

Wildsau Biter

In die­ser Adap­ti­on des klas­si­schen Biter-Cock­tails funk­tio­niert der krau­tig-erdi­ge Spes­sart Dry Gin wun­der­bar mit den Kräu­ter­aro­men von Chartreu­se ver­te. Auch hier habe ich das Mischungs­ver­hält­nis der Zuta­ten ein wenig ange­passt, um dem Gin mehr Frei­raum zu las­sen. So ent­steht eine unglaub­lich dich­te, inten­si­ve Gesamtaromatik.

Den sonst im Biter übli­chen Sprit­zer Absinth habe ich durch Peychaud’s Bit­ters ersetzt. Der Cock­tail funk­tio­niert zwar auch ohne, die Bit­ters brin­gen aber eine span­nen­de Fri­sche in den Drink.

  • 6 cl Spes­sart Dry Gin
  • 2,5 cl Chartreu­se verte
  • 1 cl Zuckersirup
  • 3 cl Zitronensaft
  • 1 – 2 Sprit­zer Peychaud’s Bitters
  • Oran­gen­zes­te

Alle Zuta­ten mit reich­lich Eis schüt­teln und in ein vor­ge­kühl­tes Cou­pet­te-Glas dop­pelt absei­hen. Die Oran­gen­zes­te über dem Drink aus­pres­sen, aber nicht mit ins Glas geben.

 

Wer einen erdig-war­men, wür­zi­gen Gin mit fei­nen Kräu­ter­no­ten sucht, wird am Spes­sart Dry Gin sei­ne Freu­de haben. Nicht nur für die bei­den lecke­ren Cock­tails ist er eine gute Wahl!

 

 


Spes­sart Dry Gin wur­de mir freund­li­cher­wei­se von Andre­as Staab von der Obst­bren­ne­rei Staab zur Ver­fü­gung gestellt. Mein Geschmacks­sinn wur­de dadurch jedoch nicht beeinflusst.


Foto: André Kör­ner

André Körner

Seit 2016 beschäftige ich mich intensiv mit hochwertigen Spirituosen und deren Verwendung in Cocktails und Drinks aller Art. Ich sammle, teste und optimiere Cocktailrezepte und habe The Shark Creek Magazine gegründet, um andere daran teilhaben zu lassen.

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