Als 1999 der TraÂdiÂtiÂonsÂherÂstelÂler GülÂdenÂhaus GmbH & Co nach 180 JahÂren seiÂnen Betrieb einÂstellÂte, hinÂterÂließ er eine Lücke in der BreÂmer SpiÂriÂtuoÂsenÂkulÂtur. 2015 entÂschloss sich HauÂke Eimann, das UnterÂnehÂmen wieÂder aufÂleÂben zu lasÂsen und ferÂtigt seitÂdem KornÂspiÂriÂtuoÂsen unter dem alten MarÂkenÂnaÂmen. Neben dem klasÂsiÂschen WeiÂzenÂkorn und weiÂteÂren ProÂdukÂten ist auch ein WacholÂder auf KornÂbaÂsis erhältÂlich, den ich euch hier vorÂstelÂlen möchte.
Geschmack
In der Nase falÂlen zu gleiÂchen TeiÂlen Noten von WacholÂder und gekeimÂtem WeiÂzen auf, ohne mitÂeinÂanÂder zu konÂkurÂrieÂren. Der AlkoÂhol ist sehr gut einÂgeÂbunÂden und kaum wahrÂnehmÂbar. Die SpiÂriÂtuoÂse wirkt floÂral und durchÂaus auch etwas fruchtig.
Im Mund setzt sich die EinÂheit aus WacholÂder und WeiÂzen fort, sie sind beiÂnaÂhe als ein AroÂma wahrÂzuÂnehÂmen. Der AlkoÂhol ist auch auf der ZunÂge zurückÂhalÂtend. Der GülÂdenÂhaus ist dank 32 VoluÂmenÂproÂzent sehr weich, beiÂnaÂhe süfÂfig, wirkt dabei aber keiÂnesÂfalls dünn. Im HinÂterÂgrund bleibt viel Raum für InterÂpreÂtaÂtiÂon, so entÂdeÂcke ich AnklänÂge von TroÂckenÂfrüchÂten und eine gewisÂse WürÂze. Im mitÂtelÂlanÂgen NachÂklang verÂbleibt gekeimÂter WeiÂzen auf der ZunÂgenÂspitÂze, man schmeckt beiÂnaÂhe das »Grün«.
Passende Tonics
So gut mir der GülÂdenÂhaus WacholÂder pur schmeckt: Die Wahl eines stimÂmiÂgen Tonics gestalÂtet sich schwieÂrig. ThoÂmas HenÂry überÂlaÂgert den Geschmack komÂplett, mit Fentiman’s wirkt das Getränk zu limoÂnaÂdig bzw. brauseartig.
EinÂzig mit Fever-Tree Indian erzieÂle ich ein pasÂsaÂbles ErgebÂnis, der Drink wird recht würÂzig und sehr süfÂfig. LeiÂder geht auch hier die schmackÂhafÂte WeiÂzenÂaroÂmaÂtik etwas unter.
Passende Cocktails
Noch bedeuÂtend schwieÂriÂger ist es, den pasÂsenÂden CockÂtail zu finÂden. Egal ob als Old FashioÂned mit den verÂschieÂdensÂten BitÂters oder in einer KornÂpiÂrinÂha: Immer gehen die feiÂnen WeiÂzenÂnoÂten verÂloÂren. Und die möchÂte ich um jeden Preis schmeÂcken, denn sie machen dieÂsen WacholÂder aus.
Zum Glück habe ich dann doch noch die eine KomÂbiÂnaÂtiÂon gefunÂden, die wie die Faust aufs Auge passt: Den Gümlet!
Gümlet
In dieÂser GimÂletÂvaÂriaÂtiÂon ergänÂzen sich GülÂdenÂhaus WacholÂder und Monin Lime Juice CorÂdiÂal perÂfekt. Die WeiÂzenÂnoÂte finÂdet genau die Lücke zwiÂschen Frucht, SäuÂre und Süße des CorÂdiÂals und bleibt dem Drink so erhalÂten. AchÂtung: Mit Rose’s Lime Juice CorÂdiÂal funkÂtioÂniert das nicht richtig!
- 6 cl GülÂdenÂhaus Wacholder
- 3 cl Monin Lime Juice Cordial
Die ZutaÂten in einem mit reichÂlich Eis gefüllÂten, vorÂgeÂkühlÂten DouÂble-Old-FashioÂned-Glas verÂrühÂren. Ich verÂwenÂde ein FinesÂse-Glas von Ravenhead.
GülÂdenÂhaus WacholÂder wird Korn- und WacholÂderÂliebÂhaÂber gleichÂsam begeisÂtern. Auch wenn sich aufÂgrund der eher fraÂgiÂlen AroÂmaÂtik weniÂge CockÂtail-MögÂlichÂkeiÂten ergeÂben, ist er als GümÂlet und vor allem pur eine klaÂre EmpÂfehÂlung wert.
GülÂdenÂhaus WacholÂder wurÂde mir freundÂliÂcherÂweiÂse von HauÂke Eimann von der GülÂdenÂhaus GmbH zur VerÂfüÂgung gestellt. Mein GeschmacksÂsinn wurÂde dadurch jedoch nicht beeinflusst.
Foto: André KörÂner