VieÂle ZutaÂten, die auf den ersÂten Blick absoÂlut nicht zusamÂmenÂpasÂsen und bei denen eigentÂlich nichts VerÂnünfÂtiÂges herÂausÂkomÂmen kann. Dazu noch SchütÂtelÂzeiÂten von bis zu zwölf MinuÂten. Was soll das denn bitÂte werden?
Ein Drink mit der CreÂmigÂkeit einer Piña ColaÂda und der FinesÂse von drei unterÂschiedÂliÂchen Zitrus-AroÂmaÂtiÂken. Dazu die FriÂsche eines Gin Fizz und eine unverÂgleichÂliÂchen TexÂtur, die ich so bisÂher noch nicht erlebt habe. Ein überÂraÂgenÂder CockÂtail, das wird es!
SeiÂne trotz der verÂwenÂdeÂten SahÂne fast schon graÂziÂle LeichÂtigÂkeit kommt nicht zuletzt vom verÂwenÂdeÂten OranÂgenÂblüÂtenÂwasÂser. Falls euch dieÂse ungeÂwöhnÂliÂche Zutat abschreÂcken sollÂte: Dazu gibt es keiÂnen Grund.
Zu Anfang meiÂner EntÂdeÂckungsÂreiÂse in die Welt der CockÂtails habe ich mich auch schnell von nicht allÂtägÂliÂchen ZutaÂten entÂmuÂtiÂgen lasÂsen. HeuÂte bin ich froh, dass ich dieÂses Rezept nicht direkt überÂsprunÂgen habe.
Nach einer kurÂzen RecherÂche konnÂte ich festÂstelÂlen, dass man OranÂgenÂblüÂtenÂwasÂser von den meisÂten ApoÂtheÂken günsÂtig bezieÂhen kann. Man finÂdet es unter andeÂrem auch im SorÂtiÂment von The BitÂter Truth.
Die Entstehung
Der ungeÂwöhnÂliÂche Fizz wurÂde um 1888 von HenÂry C. Ramos in New Orleans das ersÂte Mal zubeÂreiÂtet. So wurÂde ein legenÂdäÂrer CockÂtail geboÂren, der gleichÂzeiÂtig Fluch und Segen war.
Die, die ihn trinÂken durfÂten, waren begeisÂtert. Die bemitÂleiÂdensÂwerÂten BarÂtenÂder, die dazu verÂdammt waren, sich die SeeÂle aus dem Leib zu schütÂteln, waren deutÂlich weniÂger angeÂtan. Die TorÂtur war der TatÂsaÂche geschulÂdet, dass sich SahÂne, Eiklar und ZitÂrusÂsäfÂte denkÂbar schlecht zu einer EmulÂsiÂon verÂbinÂden. Es erforÂderÂte desÂhalb einiÂges an AusÂdauÂer und OberÂarmÂmusÂkuÂlaÂtur, um dem Drink die chaÂrakÂteÂrisÂtiÂsche SchaumÂkroÂne aufzusetzen.
Nicht verÂwunÂderÂlich also, dass es sogeÂnannÂte shaker boys gab, deren einÂziÂge AufÂgaÂbe es war, den Drink für die verÂanÂschlagÂten zwölf MinuÂten zu schütÂteln. Nur mit einem derÂarÂtiÂgen PerÂsoÂnalÂaufÂwand war es mögÂlich, den unzähÂliÂgen BestelÂlunÂgen der GäsÂte Herr zu werden.
Aber zwölf MinuÂten? Ist der Drink das Wert? Er ist es! Ich habe jedoch festÂgeÂstellt, dass man auch in drei MinuÂten ein sehr gutes ErgebÂnis erzieÂlen kann. Es ist von VorÂteil, wenn man die MixÂtur zuerst ohne Eis, aber dafür mit der Feder eines BarÂsiebs, schütÂtelt und dann die Feder durch das Eis ersetzt.
ZugeÂgeÂben, ich muss mich bei dieÂsem Drink der HilÂfe meiÂner besÂseÂren HälfÂte bedieÂnen, aber ihr werÂdet schnell merÂken, dass es keiÂne SchanÂde ist, im SchichtÂbeÂtrieb zu shaken.
Wenn sich beim AufÂfülÂlen mit Soda die SchaumÂkroÂne aus dem Glas hebt, hat man dann das befrieÂdiÂgenÂde Gefühl: Die Mühe hat sich gelohnt.
Das Rezept
Es exisÂtieÂren verÂschieÂdeÂne ÜberÂlieÂfeÂrunÂgen und RezeptÂvaÂriÂanÂten. DieÂse hier habe ich etwas angeÂpasst. Sie funkÂtioÂniert für meiÂnen Geschmack am besten.
- 5 cl Gin, z. B. Plymouth
- 2,5 cl Zuckersirup
- 1,5 cl Zitronensaft
- 1,5 cl Limettensaft
- 3 cl friÂsche Sahne
- 1 Eiklar
- 1 BarÂlöfÂfel Orangenblütenwasser
- 2 – 4 cl Soda, z. B. von Goldberg
- ZitroÂnenÂzesÂte
Alle ZutaÂten bis auf das SodaÂwasÂser erst ohne Eis, aber mit der Feder eines HawÂthorÂne-StraiÂners, ein bis zwei MinuÂten lang schütÂteln. Dann für minÂdesÂtens zwei MinuÂten kräfÂtig mit Eis schütÂteln. Je länÂger, desÂto besÂser! In ein vorÂgeÂkühlÂtes. mögÂlichst geraÂdes HighÂball- oder ColÂlÂinsÂglas abseiÂhen und mit Soda aufÂfülÂlen, bis sich der Schaum über den GlasÂrand hebt. Zum Schluss mit der ZitroÂnenÂzesÂte garnieren.
Tipp: Am besÂten schon vor dem BefülÂlen des GlaÂses einen TrinkÂhalm hineingeben.
Ein aufÂwänÂdiÂger CockÂtail, desÂsen ZubeÂreiÂtung sich aber lohnt. Nicht zuletzt, weil man sich das FitÂness-StuÂdio spaÂren kann.