The Earl of Gin: Schwarztee trifft Wacholderbrand

Seit 2014 pro­du­zie­ren Fabi­an Fuchs und Dev­ran Sön­mez ihr an das Lieb­lings­ge­tränk eines fik­ti­ven rus­si­schen Geheim­agen­ten ange­lehn­tes Pro­dukt The Earl Spi­rit. Die­ser mit schwar­zem Tee aro­ma­ti­sier­te Korn­brand ist jüngst eine Liai­son mit Wachol­der ein­ge­gan­gen. So ent­stand The Earl of Gin.

Geschmack

In der Nase strö­men mir sofort deut­li­che Schwarz­tee- und Ber­ga­mot­te­aro­men ent­ge­gen. Dann erst neh­me ich eine leich­te Wachol­der­no­te wahr, zu der sich Anklän­ge von Honig und Ing­wer gesel­len. Eine Alko­hol­no­te sucht man vergebens.

Im Mund schme­cke ich zuerst Zitro­nen­gras, Ber­ga­mot­te und eine leich­te Ing­wer­schär­fe, die zur Mit­te hin Platz machen für den schwar­zen Tee. Die Ber­ga­mot­te schwingt hin­ter­grün­dig mit bis in den rela­tiv kur­zen Nach­klang, in dem ich glau­be, eine leich­te Fen­chel­no­te zu erken­nen. Der Wachol­der hält sich durch­weg zurück, ist aber den­noch als Fun­da­ment wahr­nehm­bar. Auch am Gau­men sind die 45 Volu­men­pro­zent Alko­hol gut ein­ge­bun­den und zu kei­nem Zeit­punkt störend.

Auf­grund der recht mil­den Wachol­der­aro­ma­tik lässt sich der Earl of Gin am ehes­ten als New Wes­tern Dry Gin ein­stu­fen. Das soll­te aber für den auf­ge­schlos­se­nen Gin-Genießer kein Hin­der­nis darstellen.

Passende Tonics

Mit Fentiman’s Pre­mi­um Indian Tonic Water kommt das Tee-Aro­ma sehr schön durch, die Zitrus­no­ten des Tonics har­mo­nie­ren her­vor­ra­gend mit denen des Gins. Ein run­der, lecke­rer Gin&Tonic.

In Kom­bi­na­ti­on mit Aqua Mona­co Tonic Water wird der Drink eben­falls aus­ge­spro­chen rund und har­mo­nisch, aber etwas tro­cke­ner als mit Fentiman’s. Mir gefällt das sehr gut.

In Ver­bin­dung mit Tho­mas Hen­ry Tonic Water konn­te mich der Earl of Gin lei­der nicht hun­dert­pro­zen­tig übezeu­gen. Der Gin&Tonic wirkt leicht sei­fig. Die­se Note wird zwar durch zuneh­men­des Schmelz­was­ser abge­mil­dert, den­noch gefal­len mir die bei­den ande­ren Kom­bi­na­tio­nen besser.

Tea&Milk

In die­sem Cock­tail wird das Tee-Aro­ma im Earl of Gin noch etwas mit haus­ge­mach­tem Schwarz­tee­si­rup her­aus­ge­kit­zelt. Sah­ne und Milch im rich­ti­gen Ver­hält­nis geben dem Drink die sat­te Tex­tur, die ihn zu einem per­fek­ten After Din­ner Cock­tail macht. Nicht zu sau­er, nicht zu süß, nicht zu sahnig!

  • 5 cl Earl of Gin
  • 1 cl Schwarz­tee­si­rup, selbst­ge­mach­t¹
  • 1 cl Zuckersirup
  • 1 cl Zitronensaft
  • 2 cl Sahne
  • 1 cl Milch
  • Zitro­nen­zes­te

Alle Zuta­ten mit reich­lich Eis schüt­teln und in ein vor­ge­kühl­tes Cou­pet­te-Glas dop­pelt absei­hen. Zitro­nen­zes­te über dem Drink aus­pres­sen, aber nicht ins Glas geben.

¹ Für den Schwarz­tee­si­rup 100 ml Was­ser zum Kochen brin­gen und drei Beu­tel Earl-Grey-Tee für 7 – 8 Minu­ten dar­in zie­hen las­sen. Beu­tel her­aus­neh­men (rest­li­che Flüs­sig­keit her­aus­pres­sen!) und 100 g Rohr­zu­cker unterrühren.

The Earl of Martini

The Earl of Gin lässt sich mit einem aus­drucks­star­ken Wer­mut zu einem sehr kräf­ti­gen, aber lecke­ren Mar­ti­ni kom­bi­nie­ren. Mir schmeckt er am bes­ten mit Coc­chi Ame­ri­ca­no, und ich neh­me etwas mehr als den sonst übli­chen Zen­ti­li­ter Wer­mut. Der Gin ver­trägt das ohne Weiteres.

  • 6 cl Earl of Gin
  • 1,5 cl Coc­chi Americano
  • Zitro­nen­zes­te

Alle Zuta­ten mit reich­lich Eis kalt­rüh­ren und in ein vor­ge­kühl­tes Mar­ti­ni-Glas absei­hen. Zitro­nen­zes­te über dem Drink aus­pres­sen, Glas­rand und ‑stiel damit ein­rei­ben und die Zes­te dann ins Glas geben.

 

Auf eine inten­si­ve Wachol­der­aro­ma­tik soll­te man sich beim Earl of Gin nicht ein­stel­len, wohl aber auf einen span­nen­den, run­den Geschmack. Wer einen guten Earl-Grey-Tee schätzt, wird die­sen Gin lieben.

 

 


The Earl of Gin wur­de mir freund­li­cher­wei­se von Fabi­an E. Fuchs von der EARL Spi­rits GmbH zur Ver­fü­gung gestellt. Mein Geschmacks­sinn wur­de dadurch jedoch nicht beeinflusst.


Foto: André Kör­ner

André Körner

Seit 2016 beschäftige ich mich intensiv mit hochwertigen Spirituosen und deren Verwendung in Cocktails und Drinks aller Art. Ich sammle, teste und optimiere Cocktailrezepte und habe The Shark Creek Magazine gegründet, um andere daran teilhaben zu lassen.

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