Wohl kaum etwas passt besÂser in eine laue SomÂmerÂnacht, als ein erfriÂschend-fruchÂtiÂger Drink mit kubaÂniÂschem Rum. Ein DaiÂquiÂri zum BeiÂspiel. Oder noch lieÂber ein Canchánchara?
Was wie ein Song des Buena VisÂta Social Club klingt, ist in WirkÂlichÂkeit ein CockÂtail. Bestehend aus Rum (oder AguaÂdenÂte), Honig und LimetÂtenÂsaft ist er einer der ursprüngÂlichsÂten GauÂmenÂfreuÂden der Rum-Insel.
Geschichte
VieÂle LegenÂden ranÂken sich um den CanÂchánÂchaÂra. EntÂstanÂden sein soll er in der koloÂniaÂlen Stadt TriÂniÂdad, aus einer Not heraus.
Man erzählt sich, SklaÂven auf den ZuckerÂrohr-PlanÂtaÂgen haben den Drink aus den weniÂgen, ihnen zur VerÂfüÂgung steÂhenÂden ZutaÂten kreÂiert, um die mühÂsaÂme Arbeit auf den FelÂdern erträgÂliÂcher zu machen. In dieÂsem Fall verÂwenÂdeÂten sie verÂmutÂlich eher MelasÂse als Honig.
Einer andeÂre GeschichÂte zufolÂge sei der CockÂtail wähÂrend des Kriegs zwiÂschen SpaÂniÂen und den kubaÂniÂschen GueÂrilÂlas entÂstanÂden. Man verÂmuÂtet, dass der Drink womögÂlich sogar heiß, wie ein TodÂdy, getrunÂken wurÂde, um sich nach den kühÂlen NächÂten zu wärÂmen. Zugleich soll er auch den SchmerÂzen verÂwunÂdeÂter KämpÂfer LinÂdeÂrung verÂschafft haben.
Ob er nun ein SklaÂvenÂgeÂtränk oder ein stärÂkenÂder Trunk für die GueÂrilÂlas war, lässt sich heuÂte nicht mehr einÂdeuÂtig beleÂgen. Eins bleibt jedoch gewiss: DieÂser CockÂtail gehört zu Kuba wie ZigarÂren und Che Guevara.
Schütteln oder Rühren
Im OriÂgiÂnal-Rezept wird der CanÂchanÂchaÂra gerührt, wahrÂscheinÂlich wegen der gemächÂliÂchen LebensÂweiÂse der KubaÂner. VielÂleicht auch in ErmanÂgeÂlung eines BosÂton Shakers. Ich jedoch bevorÂzuÂge den Drink in jedem Fall geschütÂtelt, denn so binÂden sich die AroÂmen besÂser ein. AusÂserÂdem finÂden beim SchütÂteln vieÂle kleiÂne LuftÂbläsÂchen ihren Weg in den Drink und verÂbesÂsern so die TexÂtur ungemein.
Rezept
Die würÂzig-süße AroÂmaÂtik des Honigs verÂbinÂdet sich perÂfekt mit der gewählÂten SpiÂriÂtuoÂse und unterÂstreicht, je nach Rum, die komÂpleÂxen NuanÂcen von KaraÂmell und Früchten.
Die perÂfekÂte BalanÂce zwiÂschen der Süße des Honigs, der SäuÂre der LimetÂte und den kräfÂtiÂgen AroÂmen kubaÂniÂschen Rums gipÂfelt im nun folÂgenÂden Rezept.
Für dieÂsen Drink lege ich euch Vacilón 3 Años oder LegenÂdaÂrio DoraÂdo ans Herz. Vacilón gibt dem CockÂtail ein sehr pasÂsenÂden FunÂdaÂment. LegenÂdaÂrio DoraÂdo intenÂsiÂviert die WürÂze des Honigs sogar noch etwas mehr. VerÂsuÂchen sollÂtet ihr beide!
- 6 cl kubaÂniÂscher Rum, am besÂten LegenÂdaÂrio DoraÂdo oder Vacilón 3 Años
- 2 cl HonigÂsiÂrup, am besÂten aus WaldÂhoÂnig (2 TeiÂle Honig + 1 Teil Wasser)
- 2,5 cl Limettensaft
- 1 LimetÂtenÂachÂtel
Alle ZutaÂten mit viel Eis schütÂteln und in ein vorÂgeÂkühlÂtes DouÂble-Old-FashioÂned-Glas oder einen TonÂbeÂcher mit friÂschem Eis dopÂpelt abseiÂhen. AlterÂnaÂtiv die ZutaÂten direkt mit Eis im Glas oder Becher kaltÂrühÂren. Mit einem LimetÂtenÂachÂtel garnieren.
Kuba hat weit mehr zu bieÂten als MojiÂto und Daiquiri.
ProÂbiert den CanÂchánÂchaÂra, ihr werÂdet ihn lieben!