Irving Gin: Das Komplettpaket aus dem Taunus

Die Rhein-Main-Regi­on wur­de in jüngs­ter Zeit bekannt für sei­ne Viel­zahl an Gin-Bren­nern. Auch drei Freun­de aus Kelk­heim im Tau­nus haben sich auf­ge­macht, eine Spi­ri­tuo­se her­zu­stel­len, die sich kei­nes­falls ver­ste­cken muss: Den Irving Gin.

Geschmack

In der Nase domi­niert sofort eine sehr inten­si­ve Wachol­der­no­te. Ich rie­che Zitro­nen, Bee­ren­früch­te, Honig­nu­an­cen und dazu die Flo­ra­li­tät von Laven­del. Der Alko­hol ist sehr gut ein­ge­bun­den und kaum wahr­nehm­bar. Das liegt wohl am fünf­fach destil­lier­ten Korn­brand, der als Basis­spi­ri­tuo­se Ver­wen­dung findet.

Am Gau­men wirkt der Irving sehr weich. Die Wachol­der­do­mi­nanz setzt sich auch im Mund fort. Der Gin ist durch­aus fruch­tig, ich schme­cke Brom­bee­re, Vogel­bee­re und vor allem sehr deut­lich die Wein­trau­be. Inten­si­ve Kräu­ter­no­ten und gut abge­stimm­te Laven­del­nu­an­cen run­den das Geschmacks­bild ab.

Ins­ge­samt wirkt der Irving Gin sehr kräf­tig und komplett.

Passende Tonics

Irving funk­tio­niert sehr gut mit einer einer Viel­zahl klas­si­scher Tonics.

Mit Aqua Mona­co erhält man einen fri­schen, kräf­ti­gen und zugleich rela­tiv tro­cke­nen Gin&Tonic, in dem vor allem die flo­ra­len Noten her­vor­ge­ho­ben werden.

In Kom­bi­na­ti­on mit Tho­mas Hen­ry wird der Gin&Tonic etwas süßer, hier tre­ten vor allem die Kräu­ter­no­ten in den Vordergrund.

Mit Fever-Tree Indian ist vor allem der Wachol­der domi­nant, der Drink wird aber für mei­nen Geschmack einen Tick zu säuerlich-limonadenartig.

Gin Basil Smash

Die­sen Cock­tail von Jörg Mey­er aus der Ham­bur­ger Bar Le Lion kennt mitt­ler­wei­le fast jeder, der sich mit Gin beschäf­tigt. Rich­tig zube­rei­tet ist er ein fri­scher, medi­ter­ran ange­hauch­ter Sour, der mit Irving Gin beson­ders volu­mi­nös wird. Zudem ist er die per­sön­li­che Emp­feh­lung von Irving-Distil­ler Maxi­mi­li­an Henrichs.

  • 6 cl Gin, am bes­ten Irving
  • 2 cl Zuckersirup
  • 2 cl Zitronensaft
  • 15 mög­lichst gro­ße Basilikumblätter
  • Basi­li­kum­zweig zum Garnieren

Die Basi­likum­blät­ter mit dem Zucker­si­rup und Zitro­nen­saft in den Shaker geben und sorg­fäl­tig zer­sto­ßen. 5 – 10 Minu­ten zie­hen las­sen, Gin hin­zu­ge­ben und mit viel Eis kräf­tig schüt­teln. In ein vor­ge­kühl­tes, mit Eis gefüll­tes Dou­ble-Old-Fashio­ned-Glas dop­pelt absei­hen. Mit einem Basi­li­kum­zweig garnieren.

Negroni

In Ver­bin­dung mit Car­pa­no Anti­ca For­mu­la und Cam­pa­ri wird der Irving Gin zu einem der antritt­stärks­ten Negro­nis, die ich bis­her getes­tet habe. Deut­lich prä­sen­ter Wachol­der, inten­si­ve Laven­del- und Kräu­ter­no­ten und eine gut aus­ba­lan­cier­te Säu­re machen den Drink zum Erlebnis.

→ wei­te­re her­vor­ra­gen­de Negroni-Kombinationen

Vesper

Die­ser Drink stellt hohe Ansprü­che an einen Gin, beson­ders, was die Inten­si­tät des Wachol­ders und den Alko­hol­ge­halt angeht. In die­sen Dis­zi­pli­nen kann Irving Gin punk­ten und fügt sich gut in die Ves­per ein. Es lohnt sich also, eine Fla­sche Coc­chi Ame­ri­ca­no und einen fünf­zig­pro­zen­ti­gen Vod­ka zu besor­gen und es auszuprobieren!

→ zum Vesper-Cocktail

 

Irving ist wohl einer der Gins, die mich in die­sem Jahr am meis­ten über­rascht haben. Wenn ihr, wie ich, Wert auf einen kräf­ti­gen, kom­ple­xen Geschmack legt, seid ihr mit die­sem Gin bes­tens beraten.

 

 


Irving Gin wur­de mir freund­li­cher­wei­se von Maxi­mi­li­an Hen­richs von der 4Gents GmbH zur Ver­fü­gung gestellt. Mein Geschmacks­sinn wur­de dadurch jedoch nicht beeinflusst.


Foto: André Kör­ner & Made­lei­ne Schreck

André Körner

Seit 2016 beschäftige ich mich intensiv mit hochwertigen Spirituosen und deren Verwendung in Cocktails und Drinks aller Art. Ich sammle, teste und optimiere Cocktailrezepte und habe The Shark Creek Magazine gegründet, um andere daran teilhaben zu lassen.

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