Da ich eigentÂlich kein Fan von »quietschÂsüÂßen« FruchtÂliÂköÂren bin, habe ich lanÂge einen Bogen um MidoÂri gemacht. Als ich mich dann doch zum Kauf einer FlaÂsche durchÂgeÂrunÂgen habe, war ich posiÂtiv überrascht.
Der fruchÂtiÂge MeloÂnenÂgeÂschmack und die leuchÂtend grüÂne FarÂbe (midoÂri, japaÂnisch für »grün«) machen ihn perÂfekt für den ein oder andeÂren frisch-süßen SomÂmerÂcockÂtail. Aber auch mit Tonic (ein Teil MidoÂri, zwei TeiÂle ThoÂmas HenÂry Tonic Water) erhält man einen spritÂzig-erfriÂschenÂden Drink.
Geschichte
Der vom japaÂniÂschen SpiÂriÂtuoÂsenÂherÂstelÂler SunÂtoÂry entÂwiÂckelÂte und verÂtrieÂbeÂne MeloÂnenÂliÂkör wurÂde zuerst mit einem andeÂren Rezept unter dem Namen HerÂmes verÂtrieÂben. Als der Erfolg ausÂblieb, wurÂde das Rezept an den Geschmack der US-AmeÂriÂkaÂner angeÂpasst. Aus HerÂmes wurÂde MidoÂri. Als die neue VariÂanÂte 1978 im legenÂdäÂren New YorÂker Club StuÂdio 54 vorÂgeÂstellt wurÂde, schlug er ein wie eine Bombe.
»Melon Liqueur«
Es gibt einiÂge NachÂahÂmerÂproÂdukÂte, die als »Melon Liqueur« verÂtrieÂben werÂden, so z. B. eine VerÂsiÂon von De KuyÂper. Der Geschmack ist nicht verÂkehrt, unterÂscheiÂdet sich jedoch deutÂlich. DesÂweÂgen bleibt MidoÂri für mich in CockÂtails wie den folÂgenÂden auch die ersÂte Wahl.
Japanese Slipper
Der absoÂluÂte KlasÂsiÂker mit MidoÂri wurÂde 1988 zum ersÂten mal geschichtÂlich erwähnt und besteht aus nur drei ZutaÂten zu gleiÂchen TeiÂlen. Ich verÂwenÂde gerÂne die 1½-fache MenÂge (statt 3 cl je Zutat).
- 4,5 cl Midori
- 4,5 cl TripÂle Sec, am besÂten Cointreau
- 4,5 cl Zitronensaft
- MaraÂschiÂnoÂkirÂsche
Alle ZutaÂten mit Eis schütÂteln und in ein vorÂgeÂkühlÂtes CouÂpetÂteÂglas dopÂpelt abseiÂhen. Eine MaraÂschiÂnoÂkirÂsche ins Glas geben. EbenÂfalls einen VerÂsuch wert: Ein gerührÂter JapaÂneÂse SlipÂper mit klaÂrem ZitroÂnenÂsaft.
Midori Sour
Der MidoÂri Sour ist eine AbwandÂlung eines Gin Sour, eben mit MeloÂnenÂliÂkör. HinÂein gehört auch ein Eiklar, um dem Drink eine feiÂne TexÂtur und eine attrakÂtiÂve SchaumÂkroÂne zu verÂleiÂhen. Er passt perÂfekt, wenn die heiÂße NachÂmitÂtagsÂsonÂne nach FeiÂerÂabend vom HimÂmel brennt.
- 3 cl Gin, z. B. Beefeater
- 3 cl Midori
- 3 cl Limettensaft
- 1,5 cl Zuckersirup
- 1 Eiklar
Alle ZutaÂten zuerst ohne Eis, evtl. mit der SpiÂraÂle eine HawÂthorÂne StraiÂners im Shaker kräfÂtig schütÂteln (Dry Shake). AnschlieÂßend mit Eis schütÂteln und in ein vorÂgeÂkühlÂtes CouÂpetÂte-Glas dopÂpelt abseihen.
Midori Piace Tanto
ÄhnÂlich wie der MidoÂri Sour, aber weniÂger süß und mit friÂschen MinzÂblätÂtern verÂedelt, hat dieÂser Drink schon fast etwas vom Flair eines guten MojiÂtos. Auch hier empÂfehÂle ich folÂgenÂdes, 1½-faches Rezept, um auf ein verÂnünfÂtiÂges FlüsÂsigÂkeitsÂvoÂluÂmen zu kommen.
- 6 cl Gin, z. B. Tanqueray
- 3 cl Midori
- 3 cl Limettensaft
- 0,75 cl Zuckersirup
- 6 – 8 friÂsche Minzblätter
Die MinÂze in den Shake geben und leicht anstoÂßen, z. B. mit der RückÂseiÂte eines enspreÂchenÂden RührÂlöfÂfels. AnschlieÂßend die restÂliÂchen ZutaÂten hinÂzuÂgeÂben, mit reichÂlich Eis schütÂteln und in ein vorÂgeÂkühlÂtes CouÂpetÂte-Glas dopÂpelt abseiÂhen, um die MinzÂblattÂstückÂchen zurückÂzuÂhalÂten. Wer möchÂte, kann den Drink noch mit einem leicht angeÂschlaÂgeÂnen MinzÂzweig oder ‑blatt dekorieren.
Wer eine VorÂlieÂbe für intenÂsiÂve, fruchÂtiÂge LiköÂre hat, oder aber einÂfach sein ReperÂtoire um ein paar herÂvorÂraÂgenÂde CockÂtails erweiÂtern möchÂte, sollÂte sich eine FlaÂsche des japaÂniÂschen MeloÂnenÂliÂkörs zulegen.
Foto: NicoÂlai Brunn